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"Die Arbeit bei der Spitex Linth ist sinnvoll und macht Spass!"

04.09.2021

Viele hilfsbedürftige oder kranke Menschen möchten so lange wie möglich zu Hause leben. Und es werden immer mehr. Die Arbeit der Spitex Linth wird entsprechend nachgefragt. Dafür gutes Personal zu finden, ist kein einfaches Unterfangen. Im Gesundheitswesen gibt es einen grossen Fachkräftemangel. Eigentlich schade, findet Petra Wälli. Sie ist Wundexpertin bei der Spitex Linth und liebt ihren Beruf.

Heute können kranke und hilfsbedürftige Menschen dank Hilfe der Spitex Linth länger daheim leben. Das wird sehr geschätzt und entsprechend immer mehr nachgefragt. Die Aufgaben gestalten sich für das Fachpersonal vielfältiger und eine gute Ausbildung ist das A und O. Leider ist der Arbeitsmarkt trotz dieser grossen Nachfrage in der ganzen Schweiz ausgetrocknet. Dabei ist gerade der Spitexalltag sehr spannend und bereichernd, wie das Beispiel von Petra Wälli aus Ricken zeigt. Die diplomierte Pflegefachfrau HF arbeitet seit vielen Jahren als «flying nurse» und hat sich soeben zur Wundexpertin weitergebildet. Anlässlich des Nationalen Spitex-Tages vom 4. September 2021 gibt sie der Öffentlichkeit einen Einblick in ihren abwechslungsreichen Beruf.

Text und Bild: Christine Schnyder

Es ist morgens um sieben Uhr. Pflegefachfrau Petra Wälli (41) und ihre drei Mädchen Pia (13), Ladina (11) und Agnes (9) sind startklar. Die Kinder gehen zur Schule und Petra Wälli macht sich auf den Weg, um verschiedene Klientinnen und Klienten zu besuchen. Sie ist eine von 65 Mitarbeitenden der Spitex Linth und hat eben erst die Weiterbildung zur Wundexpertin abgeschlossen. «Wieder die Schulbank zu drücken und Theorie zu büffeln war am Anfang ganz schön herausfordernd. Dank der grossen Unterstützung meines Mannes bei der Kinderbetreuung kam ich aber rasch in den neuen Rhythmus und konnte die Ausbildung gut bewältigen.»

Bei der Spitex Linth ist das Wissen von Petra Wälli Gold wert. Sie betreut Klientinnen und Klienten mit anspruchsvollen Wunden. Ein- bis zweimal pro Woche geht sie bei ihnen vorbei und schaut, ob alle gut versorgt sind. Heute ist eine Visite bei Josef Göldi (73) aus Uetliburg eingeplant. Seit sechs Jahren kümmern sich die Spitexfrauen und -männer um ihn wegen der offenen Beine. Dank regelmässiger Pflege sehen diese heute gesund aus, die Wunden sind zu. «Die Pflegenden sind streng mit mir, aber es lohnt sich», lacht der ehemalige Bauer und zeigt stolz auf die verheilten Beine. «Gestern war ich auf der Alp bei den Schafen. Ich konnte problemlos herumwandern. Nur der Muskelkater plagt mich heute!»

Froh um den Besuch von Petra Wälli ist auch Gisela Rüegg (80) aus Kaltbrunn. Vor ein paar Wochen musste sie die Schulter operieren. Vor dem bevorstehenden Spitalaustritt meldete sie sich bei der Spitex Linth: «Ich war beeindruckt, dass eine Mitarbeiterin bei meiner Heimkehr schon am Nachmittag bei mir zuhause vorbeischaute. Seither freue ich mich jeden Tag, wenn die Spitex kommt. Ihre freundlichen Mitarbeitenden geben mir und meinem Mann eine erwünschte Abwechslung im Alltag.»

Auf anspruchsvolle Wunden bereitet sich Petra Wälli manchmal im Trockenen vor. Dazu benutzt sie die Pflegepuppe auf dem Stützpunkt. Auf diese Weise kann sie auch ihre Kolleginnen und Kollegen schulen, wenn etwas neu ist. Schliesslich soll bei den Klientinnen und Klienten dann jeder Handgriff sitzen.

«Eigentlich lustig, bin ich heute Wundexpertin», meint Petra Wälli. «Als Kind konnte ich nämlich kein Blut sehen. Ich wuchs auf einem Bauernhof auf. Wenn dann der Tierarzt vorbeikam und es blutig zu und her ging, kam es schon mal vor, dass ich ohnmächtig wurde.» Deshalb fand ihre Familie es zuerst keine gute Idee, als sie sich nach der Schule für den Pflegeberuf entschied. Doch selbst anzupacken sei etwas anderes, fügt die dreifache Mutter an. «Menschen zu helfen und ihnen das Leben zu erleichtern, das steht für mich im Fokus. Dabei bin ich so konzentriert, dass es mir gar nicht schlecht werden kann.» Grund gäbe es jedoch schon. Nicht alle Wunden sind immer ganz so einfach zu behandeln. Gerade wuchernde Tumore können sehr anspruchsvoll sein. Und auch die Schicksale dahinter lassen die Spitexfrau nicht kalt, das ist klar. Aber man lerne damit umzugehen. Und schliesslich gäbe es auch immer wieder lustige Situationen. So erinnert sie sich zum Beispiel an eine Klientin, die ab und zu den Schlüssel in der Tür stecken liess, weil sie etwas verwirrt war. Petra Wälli konnte daher nicht über den Eingang hinein. Sie musste dann halt übers Fenster klettern. «Bei der Spitex Linth ist kein Tag wie der andere. Wenn du gerne selbständig arbeitest und mit einer grossen Portion Freiheit umzugehen weisst, dann ist das der perfekte Job für dich. Er ist sinnvoll und macht Spass.» Die Dankbarkeit der Klientinnen und Klienten, die durch die Hilfe der Nonprofit-Spitex zu Hause leben können, sei zusätzlich eine schöne Entschädigung und motiviere sie jeden Tag wieder aufs Neue.

Seit 20 Jahren ist Petra Wälli schon bei der Spitex, zwischendurch mal mit einem kleineren Pensum, jetzt mit den älteren Kindern wieder mit einem etwas grösseren: «Diese Flexibilität, die fixen Arbeitstage, wenig Wochenenddienst und der tolle Teamzusammenhalt sind es, was mir auch so gut gefällt an meinen Arbeitsbedingungen».

Petra Wälli kontrolliert als nächstes auf dem Stützpunkt das Verbandsmaterial und dann geht die Einsatztour weiter bis kurz vor dem Mittag. Dann sind die hungrigen Schulkinder zu Hause wieder in ihrem Mittelpunkt.

 

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